2015 wurde „job destination europe“ ins Leben gerufen, kurz „JDE“. Das Kooperationsprojekt aus dem Projektverbund der u.bus GmbH und dem bildungsmarkt e.v. ging aus dem Konzept „job destination airport“ hervor und setzte sich im Rahmen der ESF Integrationsrichtlinie des Bundes zum Ziel, junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren mit Schwierigkeiten beim Zugang zu Arbeit und Ausbildung in den Beruf zu integrieren oder bei der (Wieder-) Aufnahme einer Schulausbildung zu unterstützen. Im Handlungsschwerpunkt „Integration durch Austausch“, kurz IdA, sollte dies durch zweimonatige Praktika im europäischen Ausland geschehen und der beruflichen Orientierung und Kompetenzentwicklung dienen.


Somit erhielten mehr als 160 Teilnehmende in den vergangenen sieben Projektjahren die Möglichkeit ein Auslandspraktikum zu absolvieren. In Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb der europäischen Union, wie etwa in den Niederlanden (Rotterdam), Polen (Warschau), Frankreich (Marseille), Schweden (Uppsala) und Österreich (Linz) konnten die Teilnehmenden sich im Ausland beruflich ausprobieren und dabei interkulturelle Erfahrung sammeln. Insgesamt neun Wochen verbrachten die Teilnehmenden jeweils im Ausland und schnupperten dabei in unterschiedliche Branchen, beispielsweise im sozialen Bereich, in der Kreativbranche, Handwerk oder in der Gastronomie. 19 Gruppen wurden über die gesamte Projektlaufzeit hinweg auf das Ausland im Vorhinein vorbereitet, vor Ort begleitet und im Nachgang in Berlin durch weiterführende Workshops bei ihrer weiteren Berufswegeplanung unterstützt.

Die COVID-Pandemie stellte die Arbeit für transnationale Mobilität vor neue Herausforderungen. Reisebeschränkungen sowie betroffene Branchen erschwerten die Realisierung von Praktika im Ausland während der Pandemie. Dennoch konnte das Projekt „job destination europe“ 2020 bis 2022 jungen Arbeitssuchenden den Aufenthalt in Marseille und Linz, unter Berücksichtigung aller Vorschriften und Anpassungen, ermöglichen. Damit dies trotz aller Beschränkungen, Maßnahmen und Unsicherheiten funktionieren konnte, mussten viele Vorkehrungen getroffen, Szenarien bedacht werden, das Team sich flexibel aufstellen und dynamisch auf Veränderungen reagieren. Zudem war die engmaschige Absprache mit dem Partner im Ausland unabdingbar und gegenseitiges Vertrauen in schwierigen Zeiten nötig.

Über die gesamte Projektlaufzeit hinweg berichten Teilnehmende wie bereichernd das Projekt und das Praktikum im Ausland für sie war. Neben beruflichen Fachkompetenzen und Sprachkenntnissen, konnten soziale und persönliche Skills wie Selbstbewusstsein, Mut, Offenheit, Neugier und Stabilität gewonnen werden. Darüber hinaus fanden sich Freundschaften und neue Kontakte zum Netzwerken, welche für die Teilnehmenden elementar waren. Diese positiven Rückmeldungen erreichen das Team auch heute noch von früheren Teilnehmenden.

Eine ehemalige Teilnehmerin aus dem Praktikum in Rotterdam 2016, schreibt:

„Ich habe im Jahr 2016 bei euch das Projekt mitmachen dürfen und durfte mit anderen Teilnehmern nach Rotterdam fahren. Ich habe dort ein Praktikum an einer Internationalen Schule in der Vorschulklasse absolviert. Diese Erfahrungen, die ich dort machen durfte, haben mir den letzten Schubser gegeben, die Ausbildung zur Erzieherin in Angriff zu nehmen. Ich musste nach dem Projekt noch einmal 2 Jahre abends die Schulbank drücken, um meinen MSA nachzuholen. Diesen habe ich erfolgreich und mit Bestnoten im Jahr 2018 geschafft. Neben dem Lernen habe ich auch noch meine jetzige Arbeitsstelle (Kita), sowie den passenden Träger gefunden. Ich durfte gleich im Anschluss meine Ausbildung zur Erzieherin anfangen und bin nun nach 3,5 Jahren endlich an meinem Ziel angekommen. Ich darf ab Februar als vollwertig, anerkannte Erzieherin arbeiten. Es war ein langer Weg, doch er hat sich sehr gelohnt!

Danke, dass ihr dieses Projekt ins Leben gerufen habt und weiterhin am Laufen haltet, obwohl es in der jetzigen Zeit sehr schwierig ist. Danke, dass ihr jungen Menschen helft, den richtigen (beruflichen) Weg zu finden und mich damals so unterstützt habt.

Ich denke gerne an die Zeit in Rotterdam zurück und bin auch noch gut mit einer anderen Teilnehmerin befreundet, die auch mit mir in Rotterdam war und mit mir das Zimmer geteilt hat. Diese und auch weitere Freundschaften, die ich danach in den Jahren gefunden habe, möchte ich nicht missen.“

Eine weitere ehemalige Teilnehmerin berichtet, sie „habe die Wunschausbildung gefunden und seitdem geht es gesundheitlich besser“. Sie fügt hinzu, „ohne das Praktikum hätte ich wahrscheinlich keine Chance gehabt. Ich habe wieder mehr Vertrauen ins Leben und fühle mich mehr als Teil der Gesellschaft.“

Insgesamt blickt „job destination europe“ auf sieben spannende Projektjahre zurück, mit interessanten Persönlichkeiten, Erlebnissen, Erfolgsgeschichten. Das Team ist dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern innerhalb Europa, mit deren Hilfe die Umsetzung im Ausland möglich wurde.

 

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